Steinmetz? Steinbildhauer? Steinwerker oder Steinhauer? – Was ist richtig?

Wir Steinbildhauer werden oft fälschlicherweise als Steinmetze, Steinwerker oder Steinhauer bezeichnet.
Das ist zwar nicht weiter tragisch, doch was sind eigentlich die Unterschiede?

Dieser Frage soll dieser Blogpost Abhilfe schaffen.

Der gemeinsame Nenner dieser vier Berufe ist schnell erklärt und liegt auf der Hand: Sie alle arbeiten mit Stein. Der grosse Unterschied hingegen besteht in der Art der Arbeiten:

Steinbildhauer – die Steinkünstler

Steinbildhauer sind die Künstler des Steingewerbes.
Sie arbeiten meist bildhaft, und kreieren Kunstwerke aus Stein.
Die meisten, so wie wir bei SK Steinkunst, haben sich auf den Grabmalsektor spezialisiert.
Dies bedeutet nicht, dass ein Steinbildhauer nur Grabsteine hauen kann, schliesslich sind einige Bildhauer auch auf dem Bau anzutreffen. Die Realität sieht jedoch so aus, dass im Grabmalsektor die grösste Nachfrage für Steinbildhauerkunst besteht.
Steinbildhauer arbeiten meist mit Modellen und Skizzen und bringen den Naturstein, mit einem guten Augenmass, in die gewünschte Form.

Wünschen Sie sich ein spezielles Grabmal von SK Steinkunst? Dann freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme.

„Ich sah den Engel im Marmor und meisselte, bis ich ihn freiliess.“

Michelangelo

Steinmetze – die Steinbauleute

Steinmetze sind die Bauleute des Steingewerbes. Die Geometrie und die Massgenauigkeit ist dabei das A und O.
Im Mittelalter übernahmen Sie die Rolle des Baumeisters und Architekten.
Heute arbeiten sie hauptsächlich in der Restaurierung, wo sie massgenaue Planzeichnungen erstellen und ihre Werkstücke millimetergenau in bestehende Bauwerke einpassen.
Sie pflegen und erhalten meist denkmalgeschützte Bauten und entscheiden, wo ein Steinersatz nötig ist, und wo der Stein mittels Steinimitationsmörtel aufgebaut werden kann.
Moderne Techniken der Konservierung erlauben es, dass immer weniger Steinersatz vonnöten ist.
Das ist auf der einen Seite natürlich gut, weil so mehr von der ursprünglichen Bausubstanz erhalten bleibt. Andererseits ist es natürlich schade, da die hohe Kunst der klassischen Steinverarbeitung so immer mehr verloren geht.
Auch Neubauten aus Naturstein werden von Steinmetzen ausgeführt, jedoch ist die Nachfrage nach profilierten Natursteinstücken bei modernen Gebäuden bedauerlicherweise eher gering.

„Rochlitz in dem Wald, wo unser Knüpfel schallt, wo die Nachtigallen singen, des Meisters Geld tut klingen, ist nichts als lauter Lust – In uns’rer Steinmetzbrust“

Rochlitzer Steinmetzlied

Steinhauer – die Steinbrecher

Heutzutage werden keine Steinhauer mehr ausgebildet.
Steinmetze und Steinhauer wurden zusammengeführt, weshalb heute nur noch Steinmetze ausgebildet werden.
Der einzige Unterschied bestand ohnehin darin, dass Steinhauer sich nicht mit Schriften befassten und die Ausbildung 3, statt der 4 Jahre, wie bei den Steinmetzen, betrug.
Steinhauer wurden meist in Steinbrüchen eingesetzt, wo sie die zuvor abgebauten Rohblöcke grob behauten und in Form brachten, damit die Steinmetze und Steinbildhauer sich danach auf die millimetergenauen Details konzentrieren konnten.
Da der Abbau im Steinbruch heutzutage hauptsächlich maschinell vonstatten geht, werden keine Steinhauer mehr ausgebildet.

„Sprüche lassen sich leichter klopfen als Steine.“

Redensart

Steinwerker – die Maschinellen

Steinwerker arbeiten an grossen Maschinen und stellen beispielsweise Küchenabdeckungen und Tischplatten her.
Sie schneiden Platten, polieren Flächen und arbeiten meist in grossen Werkhallen.

Wurden Ihre Fragen geklärt oder blieben gewisse Details unbeantwortet?
Dann schreiben Sie uns doch bitte in die Kommentare!

//Text & Konzeption: Mario Freiermuth, Scheidegger & Kunz Steinkunst GmbH

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